Erster Absatz
Anfangs waren manche skeptisch. Nicht jeder hat mit der Kirche was am Hut. Aber die 47-Jährige ist nicht der Typ Seelsorgerin, die mit Bibel unterm Arm durch die Gruppen zieht. Erst wenn das Gespräch existenziell wird, spricht sie von Gott. Oft thematisieren Beschäftigte ihn auch von selbst. Dabei ist die Arbeit hier alles andere als leicht, nicht immer geht es um die schönen Seiten des Lebens. „Schwere Lebenskrisen, Gewalterfahrungen – manchmal bekomme ich solche Lebensscherben vor die Füße geworfen, dass das schwer auszuhalten ist“, gesteht Corinna Reiter. Warum sie trotzdem bleibt? Jesu Jünger Johannes, der unterm Kreuz stehen geblieben ist, während viele wegliefen, ist ihr ein Vorbild: „Auch wenn’s hart auf hart kommt: dranbleiben, dableiben, aushalten, so verstehe ich meine Aufgabe hier.“